1937
Wieder einmal stellt sich die Hüttenkapelle – mittlerweile auf über 30 Musiker angewachsen – der Herausforderung eines Wertungsspieles, diesmal beim Bezirksmusikfest am 25.07.1937 in Riedlingen. Als Vortragsstück für die Oberstufe hatten sich die Musiker um Dirigent Paul Gelle für die Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Rossini entschieden.
Bei der Aufführung zeigte die Kapelle erneut ihr ganzes Können und errang begleitet vom stürmischen Beifall der Zuhörer die beste Tagesleistung. Trotzdem mußte man sich mit dem 2. Platz begnügen, da das Preisgericht erhebliche Abzüge vornehmen mußte, da es sich nicht um ein Werk eines deutschen Komponisten handelte – was vom Musikverband für derartige Anlässe gefordert wurde.
Gesamtergebnis der Oberstufe:
Mit außerordentlichem Erfolg:
1. Stadtkapelle Buchau a.F.
2. Hüttenkapelle Laucherthal
Mit gutem Erfolg:
3. Musikkapelle Wald (Hz)
4. Musikverein Sigmaringendorf
5. Stadtkapelle Saulgau
1938
Nach mehreren Jahren des Verzichts auf einen Ausflug – die finanziellen Mittel der Kapelle ließen dies einfach nicht zu – konnte 1938 endlich wieder eine große 3-tägige Tour gemacht werden. Als Reiseziel wurde Tirol gewählt.
Am 13.08. um 4 Uhr in der Frühe begann die Fahrt mit dem Zollerland-Omnibus bei bestem Hüttenkapellen-Ausflugswetter: es schüttete wie aus Kübeln! Die gute Laune ließ sich davon aber keiner vermiesen. Nach dem Überqueren des Oberjochpaßes wurde in Weißenbach eine Rast eingelegt. Die Gastsstätte, die vor Jahren schon einmal besucht wurde und damals menschenleer um ihr Bestehnen bangen mußte, zeigte sich nun so überfüllt, daß für die Musiker beinahe kein Platz mehr zu finden war. Gegen Abend traf man dann in Innsbruck ein und bezog die Quartiere im Hotel Sonnenburger Hof. Der restliche Tag stand den Ausflüglern zur freien Verfügung.
Der Sonntag war als großer Ausflugstag verplant. So machte man sich auf an den Brennerpaß. Besonders beeindruckend war dabei die eng an den Bergwänden verlaufende Eisenbahnlinie, die über lange Jahre hin die einzige Verbindung zur italienischen Nordgrenze darstellte. Da sich jetzt auch noch der Himmel aufklärte und die Sonne zum Vorschein kam sollte dies der schönste Tag des Ausflugs werden.
Viel zu früh mußte dann am Montag wieder die Heimreise angetreten werden. Über den Arlbergpaß ging es Richtung Bludenz, Feldkirch und Dornbirn nach Bregenz. In Feldkirch wurde die wunderschöne Kirche besichtigt, die – wie die Kirche in Sigmaringen – dem Heiligen Fidelis geweiht ist. In Saulgau wurde eine letzte Rast eingelegt, um sich noch einmal zu stärken und um 22:30 Uhr kam man dann im heimatlichen Laucherthal an.
1940
Bereits am Ende des Jahres 1940 mußte aufgrund des Krieges die musikalische Tätigkeit der Hüttenkapelle eingestellt werden. Im letzten Eintrag berichtet die Chronik von Adolf Freisinger über die Weihnachtsfeier vom 22.12.1940, die jedoch bereits kurz nach Beginn aufgrund der Gefahr eines Fliegerangriffs abgebrochen werden mußte.